2 Mal Gold beim Europacup in Belgien
3 Ju-Jutsu Kämpferinnen des Judo-Club Erbach nahmen am 22.02.2025 am JJEU Europacup teil. Das Turnier fand im belgischen Beveren statt und verlief sehr erfolgreich.
Für Maria Erbach und Francesca Nistor, die erst kürzlich in die Ju-Jutsu Fighting Nationalmannschaft berufen wurden, war es das erste Turnier auf internationaler Ebene. Neben den beiden U16 Athletinnen war auch die erfahrene U21 Athletin Manju Oberle am Start.
Francesca Nistor startete in der Gewichtsklasse bis 52 kg. In ihrem ersten Kampf traf sie auf eine Rumänin, mit der sich Francesca sehr schwer tat. Sie fand kein Konzept und musste sich vorzeitig geschlagen geben. Auch im nächsten Kampf gegen eine Niederländerin war ihr die Nervosität deutlich anzumerken und sie verlor erneut. Erst in ihrem dritten Kampf konnte sie ihre gewohnte Leistung abrufen. Hier traf sie auf eine Ju-Jutsuka aus der Ukraine. Ihr gelang vieles besser, sie sammelte fleißig Punkte und entschied den Kampf eine Minute vor Ablauf der regulären Kampfzeit für sich. Ihren letzten Kampf bestritt sie gegen eine weitere Rumänin, die am Ende den ersten Platz belegte. Leider war sie körperlich etwas unterlegen und hatte mit der großen Reichweite ihrer Gegnerin zu kämpfen. Sie verlor mit 20:3 Punkten.
Francesca schrammte somit knapp an einer Medaille vorbei und wurde Vierte.
In der Klasse bis 48 kg kämpfte Maria Erbach. Sie begann energisch und erkämpfte sich einen kleinen Punktevorsprung. Dieser bröckelte im Laufe des Kampfes immer mehr ab, viele 50:50-Entscheidungen der Kampfrichter fielen zu ihren Ungunsten aus und sie verlor mit 13:19. Der nächste Kampf verlief genau umgekehrt. Maria lag lange zurück, konnte den Kampf aber mit schönen und präzisen Techniken drehen und gewann mit 16:13, womit sie ins Halbfinale einzog. Dieses erwies sich als hartes Los für Maria. Sie hatte mit der Schnelligkeit ihrer Gegnerin zu kämpfen und konnte selbst kaum Akzente setzen. Zwischenzeitlich lag sie mit 10 Punkten zurück. Doch mit einer unglaublich starken Moral kämpfte sich Maria zurück, sammelte zunächst wichtige Punkte durch einen Wurf und setzte in buchstäblich letzter Sekunde zu einer Würgetechnik an. Damit gewann Maria und stand im Finale.
Maria Erbach (links) trifft ihre Gegnerin mit einem Fauststoß
Manju (-63 kg) traf in ihrem ersten Kampf direkt auf eine Ukrainerin, die wie Manju in den letzten Jahren bei allen großen Turnieren auf dem Treppchen stand. Wie erwartet lieferten sich die beiden einen spannenden Schlagabtausch. Leider mit dem schlechteren Ende für die Erbacherin, Manju verlor mit 16:18. Im nächsten Kampf hatte es Manju besonders eilig. Taktisch klug sammelte sie ihre Punkte in Part 1 (Schlag- und Trittbereich), warf ihre Gegnerin gekonnt und hielt sich anschließend in einer Haltetechnik fest. Damit war der Kampf bereits nach einer Minute zu Gunsten von Manjus entschieden. Das anschließende Halbfinale verlief ähnlich. Auch diesen Kampf konnte sie durch technische Überlegenheit für sich entscheiden und stand somit im Finale. Durch das Doppelpool-System traf sie hier erneut auf die Ukrainerin aus dem ersten Kampf.
Manju und Maria bestritten ihre Finalkämpfe fast zeitgleich auf unterschiedlichen Kampfflächen.
Beide starteten dominant in ihre Kämpfe, sammelten in Part 1 fleißig Punkte und erarbeiteten sich kleine Punktevorsprünge. Doch keiner der Erbacher Finalistinnen gelang es aufgrund der Qualität ihrer Gegnerinnen, diesen über die gesamte Kampfzeit zu halten. Die Spannung der beiden Kämpfe lässt sich gut an den Zwischenständen ablesen: 30 Sekunden vor Ende der dreiminütigen Kampfzeit lag Maria mit 10:11 zurück und bei Manju stand es 8:8. Die entscheidenden Aktionen fielen sowohl bei Maria als auch bei Manju in der letzten Sekunde. Beide bewiesen Moral und trafen ihre starken Gegnerinnen in den jeweils letzten Aktionen mit gezielten Schlagtechniken, die ihnen die entscheidenden Punkte einbrachten. Maria gewann beim Stand von 13:13 durch die bessere Unterbewertung. Manjus Kampf endete mit 10:9.


Somit konnten zwei der drei Erbacherinnen eine Goldmedaille erkämpfen. Alle können mit ihren Leistungen sehr zufrieden sein, da sie sich in dem starken Teilnehmerfeld sehr gut behaupten konnten und gezeigt haben, dass auch bei den nächsten großen Ju-Jutsu Fighting Turnieren mit ihnen zu rechnen ist.