World Cup Ju-Jutsu 2014

Vom 26. – 28.09.2014 fand in Bukarest der U15 World Cup im Ju-Jutsu-Fighting und Duo statt. Der Deutsche Ju-Jutsu-Verband schickte eine Delegation von 22 Kämpfern, von ihren Vereinen begleitet und finanziert, dorthin. Drei der vier aus Hessen angereisten Athleten stellte der Judo-Club Erbach: Alina Kraft aus Rehbach, Tanika Rundel aus Beerfelden und Lukas Schwinn aus Ebersberg hatten sich beim Deutschen Schülercup für die Teilnahme qualifiziert. Am 25.09. reisten die Erbacher Wettkämpfer zusammen mit ihren Trainern Bernd und Georg Keßler und ihren Eltern an, um sich am Nachmittag registrieren und wiegen zu lassen. Am darauffolgenden Tag fanden sich die jungen Sportler aus 16 Nationen im Dinamo Sports Complex ein, um sich dort miteinander zu messen. Die Kämpfe wurden im Doppel-KO-System ausgetragen. Verliert ein Wettkämpfer einen Kampf in seiner Gruppe, so hat er keine Möglichkeit mehr, die ersten beiden Platzierungen zu erreichen. Er erhält jedoch in der Trostrunde eine weitere Chance auf den Einzug ins „kleine Finale“ um Platz 3. Entgegen dem deutschen Wettkampfsystem war es den U15-Athleten beim World Cup erlaubt, kontrollierte Schläge und Tritte mit leichtem Kontakt zum Kopf auszuführen. Im Verlauf des Wettkampfs konnte man beobachten, dass die Kopftreffer wesentlich stärker bewertet wurden als die von den deutschen Wettkämpfern ausgeführten Körpertreffer.

 

Tanika Rundel stand als erste Kämpferin des JC Erbach in der Gewichtsklasse bis 40 kg auf der Matte. Sie hatte das Glück, aufgrund der ungeraden Anzahl der Wettkämpfer in ihrer Gruppe mit einem Freilos gleich in Runde 2 starten zu können. Dort traf sie auf die Griechin Theodosi, die mit ihren besser bewerteten Aktionen in Part 1 bald in Führung ging. Tanikas Aufholjagd war spannend, sie musste sich jedoch am Ende mit 10:9 Punkten knapp geschlagen geben. In ihrem zweiten Kampf gegen die Russin Narimanova ließ sie nichts anbrennen und konnte mit 17:6 Punkten ihren Einzug ins kleine Finale sichern. Im Kampf um Platz 3 stand ihr die Russin Shubina gegenüber. Tanika überzeugte mit ihren schnellen und klaren Treffern, kämpfte taktisch stark und diszipliniert und konnte nach ihrem Sieg mit 8:4 Punkten die Bronzemedaille entgegennehmen.

Lukas Schwinn startete mit 11 weiteren Kämpfern in der Gewichtsklasse bis 66 kg. Er hatte in seinem ersten Kampf Sergej Krajisnik aus Bosnien-Herzegowina klar im Griff und wurde dann aufgrund einer unkontrollierten Atemitechnik zum Kopf disqualifiziert. In der Trostrunde zeigte sich Lukas nervenstark und kämpfte souverän weiter, um den Griechen Livanos vor Ablauf der Kampfzeit mit Full-Ippon zu besiegen. In seinem dritten Kampf war er sehr gut taktisch eingestellt und konnte seinen Weg Richtung Platz 3 mit 6:4 Punkten weiter verfolgen. Das kleine Finale bestritt der Erbacher mit dem Polen Oleksiewicz. Lukas holte sich in Part 2 und 3 zielstrebig seine Ippons und konnte sich mit einem sauberen Fußstoß vorwärts den Full-Ippon und damit die Bronzemedaille sichern.

Alina Kraft musste in ihrem ersten Kampf in der Gewichtsklasse bis 63 kg gegen die Griechin Zervoydaki antreten. Trotz eindeutiger Treffer zum Körper wurden die gegnerischen Kopftreffer von den Kampfrichtern stärker bewertet und brachten Alina mit 11:6 Punkten um den Sieg. Sie behielt trotz der anfänglichen Niederlage die Nerven und konnte sich in ihrem zweiten Kampf mit 12:4 Punkten souverän gegen die Polin Pas durchsetzen. Der Kampf mit der Griechin Milona um Platz 3 war taktisch geprägt. Alina zeigte sich selbstsicher und ließ ihrer Gegnerin keine Chance. Mit 9:2 Punkten konnte sie das kleine Finale für sich entscheiden und wie ihre Vereinskameraden die Bronzemedaille mit nach Hause nehmen.

 

Bei den drei Erbacher Wettkämpfern war die Enttäuschung über die Auftaktniederlage zunächst groß. Die beiden Trainer Bernd und Georg Keßler leisteten in den Kampfpausen ganze Arbeit und bereiteten ihre Schützlinge mental auf die nächste Herausforderung vor. Große Unterstützung kam auch von den Daheimgebliebenen, sie konnten die Kämpfe über Livestream im Internet verfolgen und dank der modernen Technik aufmunternde Nachrichten nach Bukarest schicken. Am Ende des 14-stündigen Wettkampftages waren Trainer und Eltern sehr zufrieden: Die Odenwälder Ju-Jutsuka hatten drei der insgesamt sechs deutschen Medaillen erkämpft.

Die Teilnahme am U15 World Cup wurde durch die finanzielle Unterstützung von Odenwälder Firmen und Institutionen erst möglich gemacht. Der Judo-Club Erbach bedankt sich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen Sponsoren.

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